Autoren im Transit Hanauer Juwelen. Ein Live-Hörspiel von Sibylle Lewitscharoff

Datum: 
Donnerstag, 30. März 2017 - 19:00
Copyright: Jürgen Bauer


Es schneit in dieser Winternacht 1614 in Hanau. Und ein Mann liegt im Sterben: Der Juwelier und Ratsherr Daniel de Hase. Umgeben von Diamanten und Rubinen, von Perlen, Smaragden und Saphiren kann er keinen Frieden finden.

Wer waren die ersten Goldschmiede in Hanau? Diese Frage umkreist das Hörspiel von Sibylle Lewitscharoff, das nun im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau live uraufgeführt wird. Die Schriftstellerin ist anwesend und erzählt im Gespräch mit Hans Sarkowicz von hr2-kultur von ihrer Beschäftigung mit der Geschichte der Hanauer Goldschmiedekunst. Die Rolle des Daniel de Hase übernimmt der bekannte Schauspieler Walter Renneisen, außerdem wirken mit: Wolfgang Michael, Cornelia Niemann u.a. Die Regie hat Marlene Breuer übernommen.

Sibylle Lewitscharoff (*1954) gehört zu den erfolgreichsten deutschen Autorinnen, 2013 wurde sie mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Sie ist studierte Religionswissenschaftlerin und selbst als bildende Künstlerin tätig. Ihr Hörspiel „Hanauer Juwelen“ entstand als Auftragsarbeit für das gemeinsame Projekt „Autoren im Transit“ von hr2-kultur und dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Es fängt den Zauber einer Winternacht ein – Rubine und Diamanten fangen an zu sprechen und der historisch verbürgte Hanauer Goldschmied Daniel de Hase lässt sein Leben noch einmal Revue passieren.

Das Projekt „Autoren im Transit“ lädt Schriftstellerinnen und Schriftsteller dazu ein, sich künstlerisch mit Orten der Region auseinanderzusetzen, die für die Themen Migration und Kulturtransfer stehen und ist damit Teil des vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain initiierten Themenschwerpunkts „Transit“. Die Hanauer Neustadt wurde 1597 durch calvinistisch reformierte Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden und Frankreich gegründet. Graf Philipp Ludwig II. hatte den Emigranten zuvor freie Religionsausübung zugesichert und ihnen genehmigt, sich vor den Toren der Altstadt anzusiedeln. Damit begann der Aufstieg Hanaus zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort. Tuchmacher, Weber und Seidenweber sowie Hutmacher, vor allem aber Gold- und Silberschmiede eröffneten Werkstätten und Manufakturen, die Luxusgüter an die europäischen Adelshöfe lieferten.

Bis heute gilt Hanau als Goldschmiedestadt: Hier hat die Gesellschaft für Goldschmiedekunst ihren Sitz. Mit dem Deutschen Goldschmiedehaus Hanau betreibt sie eines der bedeutendsten Ausstellungszentren der Gold- und Silberschmiedekunst in Deutschland. Alle zwei Jahre vergibt die Stadt Hanau die Auszeichnung „Hanauer Stadtgoldschmied“. Und an der Staatlichen Zeichenakademie Hanau werden neben Gold- und Silberschmieden auch Edelsteinfasser ausgebildet.

Kosten: 
Der Eintritt ist frei.